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  Don Ray - WFaWt
 
- Momentan noch unüberarbeitet.-
Don Ray - Wenn Feuer auf Wasser trifft

Eins


 Mit einem gewaltigen Sprung flog der Araber-Berber über die Trabstangen; hätte man Phantasie, so würde man sagen, dass das anmutige Pferd seine großen Schwingen ausbreitete und über das kleine Hindernis hinweg segelte.

 Asuka krallte sich in die schwarze Mähne, welche ihr ins Gesicht peitschte, sodass ihre Fingernägel sich hart in die Hand bohrten. Sie musste all ihre Kraft aufbringen, um nicht auf den harten Sandboden zu fallen.

 Es war ein warmer Sommerabend, geschaffen für einen Gang ins Nasse oder wahlweise, wie es das fünfzehn Jährige Mädchen vorhatte, einen Ritt auf dem Reitplatz.

 Dumpf kam der Wallach auf den Boden an und arbeitete gegen seine Reiterin, indem sogleich ein Bocksprung folgte.

 Diesen konnte Asuka nicht mehr aussitzen; sie grüßte die Steinmauer mit knackenden Knochen.

 Sie musste sich einfach alles gebrochen haben. Ansonsten wäre es wohl ziemlich unrealistisch; in solchen Momenten wie diesen, in denen sie an der Wand gelehnt da saß, das verspritze Blut in der Abendsonne glitzerte und ihr ganzer Kopf von dunklem Nebel bedeckt war, wünschte sie sich ein anderes Leben. Solch eins, welche Vampire führten. Zudem musste sie sagen, dass sie nicht wusste, ob diese bloß unsterblich waren, sondern auch unverwundbar. Zugegeben, sie mochte Vampire nicht, genauso wenig wie Werwölfe und andere Schauerfiguren; demnach interessierte sie sich also nicht für deren Verwundbarkeit.

 Um wieder zum Thema zurück zu gelangen: Askua war nicht oft in solch einer Situation. Genau genommen noch nie.

 Erfahrungen sammeln. Das hatte ihr Vater jeden Abend gesagt, bis er eines Tages nicht nach Haus gekommen war.

 Mord.

 

 

 Runde um Runde galoppierte der Wallach; seine Beine schienen bei jedem Sprung länger zu werden und die starken Flügel würden wild hin und her flattern.

 Er verstand es noch immer nicht, dass die Menschen ihn so etwas antaten. Nie hatten sie darauf gehört, geschweige denn verstanden, was er wollte. Was ihm wehtat.

 Unpassende Sättel – Hauptsache billig.

 Ungemistet Boxen, kaum Freilauf – Hauptsache, er koste nicht so viel.

 Jahre um Jahre musste er Kinder auf seinem Rücken dulden. Kinder, welche bei dem kleinsten Hüpfer herunterfielen. Und er musste dafür bezahlen. Bezahlen, dass er von Natur aus so Energievoll und nicht für den Kinderunterricht geeignet war.

 Niemand verstand, dass er Metallstangen in seinem Maul hasste. Wie es im wehtat, wenn diese hart in sein Fleisch schnitten.

 Die Steigbügel schlugen auf seinen Bauch ein, was für ihn mehr als unangenehm und schmerzhaft war. Dennoch verstand er nicht, dass er einfach aufhören müsste, zu rennen.

 Er wollte davon, weg von allem.

 Don Ray kam Augen rollend vor Asuka zum stehen. Auch wenn diese Person am nettesten zu ihm gewesen war – auch sie hatte sich auf seinen Rücken gesetzten und versucht, seinen Stolz zu verletzten, um die Bossrolle zu übernehmen.

 Die Flügel würden heftiger schlagen, sodass er gekonnt mit den Vorderbeinen in die Luft gezogen wurde; wie ein Hund im Wasser ruderte er damit herum.



 
   
 
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